Im Kampf verursachen Körpertreffer den schwersten Schaden. Brustkorb, Bauch, Rücken und Becken beherbergen die lebenswichtigen Organe, die durch Schläge oder Stiche starke Schmerzen verursachen können und durch Beeinträchtigung ihrer Funktion schon mit einem einzelnen Treffer den Gegner kampfunfähig machen oder sogar töten können. Wenig verwunderlich, dass seinem Schutz neben dem des Kopfes in der Entwicklung von Rüstungen seit jeher die größte Aufmerksamkeit gewidmet wird.
Jede Historikern heute bekannte Rüstung nutzt gewissermaßen als Basis die Panzerung des Oberkörpers, in erster Linie der Brust und teilweise des Rückens.
Über textiler Kleidung getragen, verfolgten schon frühe Rüstungen das Ziel, gewissermaßen als dritte, stabile Haut den Oberkörper vor Stichen und Schnitten zu schützen und die Energie stumpfer Schläge aufzunehmen und sie durch Verteilung abzumildern. Dazu griffen schon indigene Völker auf die Materialien zurück, welche die Natur ihnen zur Verfügung stellte. Einfachen Schutz boten Kriegsröcke oder Wattepanzer, die aus mehreren Stofflagen mit Zwischenlagen gefertigt den Oberkörper vor allen Dingen polsterten und so gegen Schläge wappneten. Schnitten und vor allen Dingen Stichen hatten sie jedoch wenig entgegenzusetzen. Durch das Aufbringen harter, stabiler Materialien wie Holz, Baumrinde oder Knochen entstand die erste primitive Panzerung.
Große Fortschritte konnten durch die zunehmenden Fähigkeiten in der Bearbeitung von Leder und in der Herstellung und Verarbeitung von Metallen erzielt werden. Aus dem Orient der Antike sind bereits Panzer in Hemdform mit aufgenähten Metallteilen und erste Schuppenpanzer bekannt.
Im gesamten Mittelalter ist die Textilpanzerung die verbreitetste Methode den Oberkörper zu schützen. Sie war, wenn auch nur begrenzt effektiv, selbst für einfache Kämpfer und Soldaten erschwinglich. Der Gambeson diente vielen Kriegern als eigenständige Rüstung und nutzte, abhängig von seiner Qualität und den finanziellen Mitteln seines Trägers, unterschiedlichste Materialien in verschiedener Verarbeitung.
Wer es sich leisten konnte, trug ab dem Frühmittelalter ein Ringpanzerhemd, das den Torso bis zu den Oberschenkeln bedeckte. Auch der schon aus früheren Zeiten bekannte Schuppenpanzer fand zumindest vereinzelt im Früh- und Hochmittelalter Verwendung.
Die Weiterentwicklung von Waffen im Laufe des Hochmittelalters forderte eine Verstärkung der Panzerung, die durch die Fortschritte in der Metallverarbeitung realisiert werden konnte. Zusätzlich zum Ringpanzerhemd trugen Ritter deshalb zum Ende des Hochmittelalters zum Beispiel die Brigantine, einen Wams aus Stoff oder Leder, dessen Innenseite unauffällig mit Metallschuppen oder Ringen besetzt war oder den ähnlich gestalteten Lentner aus Leder.
Mit zunehmender Verbreitung der Plattenrüstungen im Spätmittelalter gewann schließlich der massive Kürass, ein aus einzelnen Platten gearbeiteter Harnisch für Brust und Rücken, an Bedeutung. Meist über der Brünne, dem aus Ringen, Ketten oder Metallplatten gearbeiteten Panzerhemd, getragen, hält sich der Kürass bis ins späte 19. Jahrhundert, in dem er zumindest in Deutschland abgeschafft wurde, da seine Schutzwirkung Feuerwaffen wenig entgegenzusetzen hatte.
DEINE TORSORÜSTUNG AUS DEM ZEUGHAUS
Wer Deinem Charakter in LARP, Reenactment oder beim Schaukampf begegnet, wird als erstes versuchen, in Deinen Augen Deine Entschlossenheit zu erkennen. Deinen Wert als Gegner oder Kampfgefährte erkennt er aber auch an Deiner Rüstung. Der erste Blick fällt dabei auf Deine größte Angriffsfläche: Deinen Torso. Ihn zu schützen ist unverzichtbar. Gleichzeitig ist er optisch das wichtigste Merkmal Deines Erscheinungsbilds.
Im Zeughaus findest Du eine große Auswahl an Rüstungen für Deinen Torso. Schon allein der Schuppenpanzer, ein Lamellenpanzer oder ein beeindruckender Kürass, über einem einfachen Gewand getragen, versetzt Dich optisch ins Mittelalter. Mit einer Kettenrüstung kombiniert bildet er eine fast vollständige Rüstung.
Wenn Du es dezenter bevorzugst, aber trotzdem sicher sein willst, gut gerüstet zu sein, verleiht Dir die Brigantine die unauffällige Optik, in der nur der Eingeweihte die schützende Rüstung erkennen.