Frauen-Kleidung im Mittelalter
Die mittelalterliche Frauenmode war ähnlich vielschichtig wie die der Männer und hing stark vom Rang und Status der Trägerin ab.
Bestandteile der Mittelaltergewandung:
Untergewänder
Als Basis dienten leinene oder baumwollene Hemden (camisia), die bis zu den Knöcheln reichen konnten. Oftmals waren die Ärmel weit und locker geschnitten. Darunter wurden Unterröcke (supertunica) getragen.
Tuniken und Blusen
Tuniken und Blusen bildeten einen wichtigen Teil der mittelalterlichen Frauenkleidung. Die Tunika, ein langes, lose sitzendes Kleidungsstück, wurde oft aus Leinen oder Wolle gefertigt und war in verschiedenen Längen erhältlich. Blusen hingegen waren kürzer und wurden unter anderen Kleidungsstücken getragen. Sie konnten aufwendig verziert sein und boten sowohl Komfort als auch Eleganz.
Kleider und Röcke
Kleider und Röcke waren zentrale Elemente der mittelalterlichen Frauenmode. Lange Kleider aus Seide, Wolle oder Leinen wurden häufig mit Stickereien und Borten verziert. Röcke wurden in Kombination mit Blusen oder Miedern getragen und konnten aus mehreren Schichten bestehen, um Volumen und Eleganz zu verleihen.
Hosen
Obwohl Hosen für Frauen im Mittelalter selten waren, trugen sie in bestimmten Regionen und Situationen doch solche Kleidungsstücke. Meist handelte es sich um weite, bequem geschnittene Hosen, die unter langen Röcken getragen wurden. Diese Hosen boten zusätzlichen Schutz und Wärme, besonders in kälteren Klimazonen.
Obergewänder
Darüber kam ein eng anliegender Überrock (tunica) mit langen, engen Ärmeln. Je nach Stand und Vermögen waren die Tuniken aus Wolle, Seide oder anderen wertvollen Stoffen gefertigt und teilweise üppig verziert. Adlige Damen trugen zusätzlich einen Mantel (pallium) oder Überwurf.
Ärmel und Kragen
Ärmel und Kragen waren bedeutende Bestandteile der mittelalterlichen Frauenkleidung. Sie waren oft abnehmbar und konnten separat gestaltet und verziert werden. Lange, weite Ärmel und aufwendige Kragen aus Spitze oder Brokat waren bei wohlhabenden Frauen sehr beliebt und zeigten deren Rang und modischen Geschmack.
Surcot
Der Surcot, ein ärmelloses Überkleid, war besonders im Hoch- und Spätmittelalter bei adeligen Frauen beliebt. Oft aus luxuriösen Stoffen gefertigt und reich verziert, diente er sowohl als Schutzkleidung als auch zur Zurschaustellung von Reichtum und Status. Der Surcot wurde über der Tunika getragen und bot eine zusätzliche Möglichkeit, den persönlichen Stil auszudrücken.
Schürzen und Gürtel
Schürzen und Gürtel ergänzten die Frauenkleidung und hatten sowohl praktische als auch dekorative Funktionen. Schürzen schützten die darunterliegenden Kleider und wurden oft mit Taschen versehen. Gürtel, aus Leder oder Stoff gefertigt, wurden um die Taille getragen und konnten mit Schmuck und Anhängern verziert sein.
Kopfbedeckungen
Eine große Bandbreite an Hauben, Kappen, Tüchern und Schleiern bedeckte das Haupt der Frauen. Die Variationsbreite reichte von einfachen Leinentüchern bis zu aufwendigen Kopfputzen mit Perlen, Stickereien und Schleierflor.
Accessoires für Frauen-Kleidung im Mittelalter
Gürtel, Fibeln, Broschen, Armbänder und Ringe ergänzten die Frauenkleidung. Höhergestellte Damen trugen teilweise üppigen Schmuck aus Edelmetallen und Edelsteinen.
Prunkvolle Gewänder, aufwendige Kopfbedeckungen und kostbarer Schmuck dienten insbesondere bei Adligen und Patrizierinnen dazu, Reichtum, Rang und Macht zu repräsentieren. Je höher der gesellschaftliche Stand, desto luxuriöser die Ausstattung.
Im Alltag und bei ärmeren Schichten war die Kleidung deutlich einfacher und funktionaler gehalten. Hier überwogen natürliche Farben und schlichte Materialien wie Leinen oder Wolle.
Auch bei Frauen spiegelte die mittelalterliche Gewandung den gesellschaftlichen Status, die Stellung und den Vermögensstand der Trägerin sehr deutlich wider.
Mittelalter-Kleidung Damen: Mode im Wandel der Zeit
Frühmittelalter
Im Frühmittelalter war die Frauenmode schlicht und funktional. Die Kleidung bestand hauptsächlich aus Baumwolle, Leinen und Wolle und war meist in natürlichen Farbtönen gehalten. Schmuck und Verzierungen waren selten und blieben höheren Gesellschaftsschichten vorbehalten. Die Schnitte waren einfach und auf Praktikabilität ausgelegt.
Hochmittelalter
Mit dem Aufschwung der Städte und dem wachsenden Wohlstand der Bürger änderte sich auch die Mode. Frauenkleidung wurde aufwendiger und bunter, und neue Stoffe wie Seide und Brokat fanden Verwendung. Verzierungen wie Stickereien und Edelsteine wurden beliebter, und die Schnitte der Kleidung wurden raffinierter und modischer.
Spätmittelalter
Im Spätmittelalter erreichte die Mode ihren Höhepunkt an Pracht und Detailreichtum. Die Frauenkleidung im Mittelalter war stark von der höfischen Kultur beeinflusst und spiegelte die Macht und den Reichtum der Adligen wider. Aufwendige Kopfbedeckungen, prächtige Stoffe und kunstvolle Verzierungen waren typisch für die Mode dieser Zeit. Auch die Einführung neuer Schnitttechniken und modischer Accessoires trug zur Vielfalt der Mittelalter-Kleidung Damen bei.